Dienstag, 21. Mai 2013

Wir werden Reisbauern

Unser Programm geht von Hoehepunkt zu Hoehepunkt. Nach unserer Bekehrung zum Buddhismus gestern haben wir heute das Handwerk des Reisanbaus gelernt und beschlossen, uns hier als Reisbauern niederzulassen.

Nach etwa 60 Minuten Fahrt von Phitsanulok kamen wir im Distrikt von Chong Lom an, wo uns ein koeniglicher Empfang zuteil wurde. Vor der Gemeindeverwaltung hatten sich schon der Buergermeister, der Gemeinderat und die Angestellten versammelt. Fernsehen und Tageszeitung waren auch dabei, um das Ereignis des Jahres zu dokumentieren. Als erstes wurden uns wieder die duftenden Blumenketten umgehaengt. Dazu bekam jeder noch ein buntes gewebtes Tuch umgebunden.



Spaeter wurde uns erklaert, was man alles damit machen kann: sich den Schweiss abwischen, den Mund nach dem Essen abwischen, hineinschneuzen, sich um den Kopf wickeln als Schutz vor der Hitze, schlimmstenfalls auch damit aufhaengen. Aber hier ist das Leben fuer uns so sanuk, dass wir gar nicht auf den Gedanken gekommen waeren. Nach den ueblichen Begruessungsreden und Erklaerungen ueber das Gemeindeleben (Schulden machen kennt man hier nicht, hier erwirtschaftet die Gemeinde einen dicken Ueberschuss), ging es dann auf zum grossen Matschabenteuer, auf das Reisfeld.

Alle bekamen Gummisocken, mit denen wir dann in den Matsch steigen konnten. In einer Reihe rueckwaerts gehend durften wir nun immer eine Hand voll Reissetzlinge vor uns werfen. Das ist hier die Methode, mit der gepflanzt wird. Wir hatten jedenfalls viel Spass dabei und die Dorfbewohner auch, uns zuzuschauen und zu fotografieren. So manch einer von uns meinte, das koennte doch eine sinnvolle Lebensperspektive sein, sich hier als Reisbauer niederzulassen. Die Realitaet sieht natuerlich nicht ganz so heiter aus: Ein Tageloehner verdient pro Tag bei der Arbeit auf dem Feld nur umgerechnet 8-9 Euro. Natuerlich bekommt man schon fuer 1 Euro ein Essen im Restaurant, aber andere Dinge sind ja auch wieder teurer.



Nachdem die Feuerwehr wieder fuer saubere Fuesse gesorgt hatte, wurden wir zum Mittagessen in die Schule eingeladen. Wir waren ueberwaeltigt von dem wunderschoen dekorierten Buffet mit leckeren Speisen (aroi), der herzlichen Begruessung durch die Schulkinder und der Tanzvorfuehrung der Frauengruppe, die wir spaeter noch in der Weberei besuchen durften.



Zum Abschluss wurde uns noch die Fabrik zur Herstellung von organischem Duenger gezeigt.

Wie es scheint, arbeitet hier eine sehr gut strukturierte Gemeindeverwaltung, die fuer eine nachhaltige und den Traditionen angemessene Dorfentwicklung sorgt.

Vielen Dank all den vielen lieben Menschen, die bei der Vorbereitung dieses wunderbaren Tages mitgearbeitet haben!

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